Montag, 17. Juni 2013

Notbremse

Heute haben wir das Projekt Landleben erstmal abgebrochen und die Notbremse gezogen. Wir würden es nicht mehr bis zum Ende der Ferien hinbekommen (also bis Ende Juli). Denn unser aussichtsreichster Kandidat für unser jetziges Stadtrandhaus will es nicht.

Wir sind eine Mischung aus traurig und erleichtert. Erleichtert, dass die Hängepartie, gerade für die Kinder, vorbei ist. Traurig, dass wir unser Projekt schieben müssen. Nächsten Sommer oder eher in drei Jahren? Wir werden sehen - das hängt auch von der Auswertung dessen ab, was wir gelernt haben.

Denn bei all der vielen Arbeit, die wir in den nun gestoppten Umzug auf's Land gesteckt haben, ist schon das eine oder andere hängen geblieben, was wir für den nächsten Anlauf berücksichtigen werden/müssen/können.

  1. Gut drei Monate Vorlauf sind eindeutig zu gering.
    Da waren wir wohl allzu optimistisch. Hätten schon sehr viel Glück haben müssen, das Haus rechtzeitig zu verkaufen und alles für das neue Haus zu klären.
  2. Das Projekt kann klappen.
    Denn wir haben es finanziell und von der Infrastruktur hinbekommen. Wir wissen, worauf wir achten müssen. Wir sehen, was wir in welcher Reihenfolge zu klären haben für den nächsten Anlauf.
  3. Das mit dem Landleben ist komplizierter als gedacht.
    Wir waren froh, dass wir keine Nebengebäude bei dem Objekt dabei hatten, um die wir uns hätten kümmern müssen. Nur: Es wäre nicht so trivial gewesen, einfachste Dinge zu tun wie einen Offenstall zu errichten. Wir werden beim nächsten Anlauf wohl doch noch mal nach Höfen und Ställen gucken.
  4. Es frisst recht viel Energie, alle Dinge zu klären.
    Bisher haben wir mehrfach innerhalb von Hamburg neu gebaut. Das war jedes Mal anstrengend. Aber die meisten Rahmenbedingungen waren klar. All das, was mit Landwirtschaft zu tun hat, ist anders als alles, was wir bisher konnten. Da fangen wir tatsächlich bei Null an. Beim nächsten Mal nicht mehr, weil die Energie ja nicht umsonst eingesetzt ist - aber es war mehr, als wir dachten.
Es sind bestimmt noch viele Dinge mehr. Und wir müssen es jetzt erstmal verdauen. Und überlegen, was unsere Pläne sind, auch die Zeitpläne vor allem.

Hier ist jetzt erstmal für einige Zeit Schluss, denke ich. Und geht es weiter, wenn wir das Projekt wieder anschieben.

1 Kommentar:

  1. Das Leben kann durchaus Ponyhof sein - aber eben auch nicht so einfach :)

    Besser die Notbremse ziehen, als hinterher bereuen. Und die bisher gemachten Erfahrungen habt Ihr ja nicht umsonst gemacht. Die werden Euch garantiert noch sehr hilfreich sein.

    Neu bauen und ein (meist über hundert Jahre) altes Gehöft in Schuss zu halten ist auch was komplett anderes. Beim Bau weißt Du weitestgehend, worauf Du Dich einlässt. Bei einem alten Haus wartet hinter jeder Ecke eine neue Überraschung :)

    Eine schöne große Scheune dabei zu haben, die sich ohne viel Aufwand und mit ein paar Anhängerladungen Sand oder Spänen zu einer kleinen Reit- und Longier-Halle mit Reiter-Stübchen umnutzen lässt, kann ein echter Segen sein ;)

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